Über Sylvie
SYLVIE - kleiner Lebenslauf
Fangen wir bei dem Wesentlichen an: Trotz intensivster, mehrfach wiederholter Suche konnte ich bisher keine Anzeichen dafür finden, die irgendeinen Zweifel aufkommen lassen könnten, dass ich ein Mädchen bin. Nun ja, nach 44 Jahren ein nicht mehr so ganz
taufrisches, aber immerhin...
An dieser Stelle möchte ich gerne dem unbekannten Standesbeamten danken, der seinerzeit verhindert hat, dass ich als
"Uta" mein Dasein fristen muss, denn das war der Name, den sich meine Eltern für ihren kleinen Wonneproppen ausgedacht hatten. Besagter Standesbeamter (es sei ihm ein Denkmal gesetzt), gesetzestreu und pflichtbewusst, hatte noch nie etwas von dem Namen "Uta" gehört - "Ute", ja das sei ein Mädchenname... aber "Uta"???? Nein, das sei ja nicht
geschlechtsspezifisch. Und das - so schriebe das Gesetz vor, müsse ein Name schon sein.
Die darauf folgende Diskussion zwischen meinem Papa und dem netten Herrn entzieht sich meiner Kenntnis, da ich altersbedingt seinerzeit noch recht früh im Bett sein musste - ich verschlief also eines der wichtigsten Ereignisse in meinem Leben. Es sollte ein Zeichen für die Zukunft werden. ;-)
Jedenfalls - so erzählte man später, sei zunächst keinerlei Einigung zustande gekommen. Das Wort "geschlechtsspezifisch" hing im Raum und keiner der Kontrahenten wollte auch nur einen Millimeter nachgeben. Der Standesbeamte lag in Essig - er war sauer - und setzte bereits an, in die Geburtsurkunde unter Vorname
"ohne" einzusetzen, als meinem Vater spontan der Name "Sylvia" einfiel. (Vermutlich hiess so eine Jugendfreundin, oder so.... denn dieser Name stand nie für mich zur Debatte, zumal ich ja eh als Junge geplant war....). Welch ein Glück, dass dem Beamten wenigstens dieser Name bekannt war - wer weiss, wie ich sonst heute heissen würde.....
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Überhaupt habe ich mich immer wieder gefragt: Was wäre eigentlich gewesen, hätte der Standesbeamte damals tatsächlich "ohne" eingetragen? Wäre das eigentlich geschlechtsspezifisch gewesen? Meiner Meinung nach hätte er dann wenigstens
"oben ohne" oder
"unten ohne" schreiben müssen.....
Wie dem auch sei, es ist noch mal gutgegangen, ich hatte meinen Namen und wuchs so vor mich hin. Allerdings nicht besonders lange. Bei 1,61 m streikte ich dann (was mir bis heute Spitznamen wie
"Maggiwürfel" oder
"Ata-Dose" einbringt. - Ende der Werbung-).
*Huchsag* - das wird ja ein Roman, wenn ich nicht aufpasse! Also kürzen wir es ab....
Über meine Schulzeit schweige ich lieber, denn jahrelang mit sogannten "höheren Töchtern" die Schulbank zu drücken, ist mir bis heute nicht in angenehmster Erinnerung. Ich hätte lieber ein paar hübsche Jungs dabeigehabt. Jedenfalls verliess ich das Gymnasium nach der 11-ten Klasse und quälte mich weitere 3 Jahre mit einer kaufmännischen Ausbildung herum, obwohl ich lieber etwas technisches oder
künstlerisches gemacht hätte.
Ich weiss zwar nicht wie, aber ich habe es überlebt. Mein folgendes Berufsleben war abwechslungsreich und interessant - spielte sich grösstenteils im EDV-Bereich ab. Unter anderem in Hamburg, Hannover und Düsseldorf......
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Da ich einer ganz normalen, bundesdeutschen Durchschnittsfamilie entstamme, machten sich meine Eltern selbstverständlich auch schon sehr früh Gedanken darüber, was aus ihrem kleinen "Wonneproppen" denn einmal werden sollte. Während Papa für
Finanzminister - zumindest aber Sparkassendirektor plädierte, war Mutter mehr für die "Bretter, die die Welt bedeuten".
Mannequin wäre doch genau der richtige Beruf....
Man einigte sich schliesslich darauf, dass ich eines Tages in die
Forschung gehen würde, denn ich war schon immer sehr wissbegrierig und ging gerne den Sachen auf den Grund....
Aber zunächst einmal hatte ich mit all dem noch gar nicht viel am Hut, sondern ich genoss zunächst einmal meine jungen Jahre und liess es mir gutgehen. Sollten sich doch die anderen den Kopf zerbrechen......Ich gönnte mir lieber ab und an einmal eine kleine Pause.
Wann ich letztendlich den Anschluss
verpasst habe, kann ich heute gar nicht mehr genau sagen. Eine der letzten Pausen musste wohl zu lang gewesen sein. Jedenfalls erlernte ich einen stinknormalen kaufmännischen Beruf. Aber das wisst ihr ja bereits.....
Auch das Heiraten und
Kinderkriegen konnte ich mir nicht wirklich verkneifen. Aber das ist eine eigene Geschichte, wozu ihr gerne auf
[Alyssias Seiten] nachlesen könnt.
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