Privat - Mein Tagebuch
24. November 2003
13:10 h: Der Bauch ist voll, meine Tochter sitzt seit einer dreiviertel Stunde auf der Toilette und "putzt sich die Zähne" - (Gott woher kommt nur dieser plötzliche Reinlichkeitsfimmel...?). Hm.... ansonsten ist hier von Reinlicheit - oder von dem, was ich darunter verstehe, nicht mehr so arg viel zu merken.
Männerwirtschaft eben!
Nachdem ich vor einigen Wochen eine zweite Katze dazubekommen habe - Aniko, eine junge
Maine Coon, drei Junge unserer Katze Tabsy 12 Wochen lang hier versorgt habe (von denen 2 Durchfall hatten und ihr Geschäft genau dorthin machten, wo sie gerade standen), hat die Optik dieses Heims hier doch ein wenig gelitten...
Überhaupt: Es ist sooo viel passiert in den letzten Wochen, dass ich an dieser Stelle einfach nur die wichtigsten Stationen
stichpunktartig zusammenfassen kann. Also mal los:
April bis Juni 2003:
Ich bin nahezu gar nicht mehr online. Es geht einfach nicht. Der Garten ruft und will komplett
umgestaltet werden. Also sitze ich von morgens 9.00 Uhr bis abends 21.00 Uhr im Bikini im Garten und wühle im Dreck. Mit jedem Wurm und jeder Maikäferlarve bin ich inzwischen
persönlich bekannt und beinahe meine gesamte Rentennachzahlung landet Stück für Stück in Form von Gartenpflanzen im wahrsten Sinne des Wortes "im Dreck".
Als ich bei einem meiner wenigen Netzbesuche etwas von einem geplanten Webmaster-Treffen lese, bin ich begeistert und setze mich mit einem der Organisatoren - den ich zwar nicht besonders leiden kann, der aber mehr oder weniger in der Nähe wohnt und mich mitnehmen könnte - in Verbindung und bekunde mein
Interesse an dem Treffen.
August 2003:
Im August bin ich endlich
pleite und der Garten ist soweit fertig. Sieht einfach genial aus. Warum eigentlich kann ich mich nicht so richtig und wirklich über mein Werk freuen? Vielleicht, weil ich wieder mal die
einzige bin, die sich freut? Zunächst einmal feiern wir eine Art Sommerabschlussparty, die in der letzten Woche plötzlich ins Wasser zu fallen droht. Innerhalb einer Woche sagt die Hälfte der Gäste mit irgendwelchen Ausreden ab (seitdem gibt es jeden Samstag hier Spanferkel *ggg*). Nun - mit einer kleinen, aber lieben Truppe feiern wir dann letztendlich doch (bei dieser Gelegenheit durfte ich dann
Stoffel endlich auch persönlich kennenlernen, die schon lange eine ganz liebe Freundin von mir ist...). Dass das mit der "Abschlussparty" noch eine
Bedeutung bekommen soll, ahne ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht.
Am Tag nach der Feier geht es mir mächtig schlecht. Zunächst schiebt man das ja auf übermässigen
Alkoholgenuss ;-), aber mit der Zeit kommen mir doch Zweifel. Warum plötzlich wieder diese Angstzustände? Es war doch fast 3 Jahre Ruhe damit??
Wie dem auch sei, ich habe wieder einmal etwas Zeit, durch´s Netz und durch die Foren zu stöbern - meine Arbeiten, die online zu erledigen wären, schiebe ich erstmal vor mir her. Auch die Sache mit dem geplanten Treffen fällt mir wieder in die Hände - und - oh Wunder, ich hatte sogar
Antwort bekommen. In der Zwischenzeit ist mein lieber Online Freund "Jumperli" damit beschäftigt, sich irgendwelche Chat-Tools zu installieren und zu testen. Eine seiner Versuchspersonen bin ich. Die andere ..... na ja.....
September - November 2003:
Nach fast 4 Wochen "Dauertest" in Eigenregie steht fest: Ein
Realtreffen mit Versuchsperson 2 ist angesagt. Auf nach Lage zur Jägermeisterparty. Nach einer herrlich chaotischen Nacht mit viel Red Bull und Jägermeister bin ich am nächsten Tag mehr als krank. Ein Zusammenhang? Eher nicht - aber das weiss ich erst einen Tag später, als ich mit einem Nervenzusammenbruch im
Krankenhaus lande. Hier habe ich endlich Zeit.... viel Zeit .... und viele Gedanken. Und ich habe Angst - Angst davor, nach Hause zurück zu müssen. In dieser Zeit wird mit bewusst, was ich seit Monaten gespürt hatte: Meine Ehe war das zweite Mal - und diesmal endgültig am Ende. Und zwar nicht erst seit 5 Tagen (dem Tag, wo "Versuchsperson 2" und ich die ganze Nacht in der Gegend herumgewirbelt sind und aus der Online-Liebe eine reale
Liebe wurde).
Inzwischen haben wir Ende November. Es geht mir wieder besser - mein Mann und ich haben uns ausgesprochen und
getrennt - obwohl ich noch immer hier wohne. Aber auch das wird sich in den nächsten Wochen/Monaten ändern. So, wie sich auch vieles andere in meinem Leben ändern wird. Fragen über Fragen türmen sich vor mir auf und ich bin viel damit beschäftigt, dieses
Fragenchaos zu sortieren und zu beantworten. Es wird sicher noch einige Zeit dauern, bis ich da durch bin - aber bis auf einen ganz grossen Wermutstropfen bin ich wieder glücklich ...und
dankbar - Thomas, Thorsten, Arne und Jumperli .... ein ganz dickes Knuddlerchen an Euch!
Es geht wieder bergauf!!!! (Ach so: Das Treffen war einfach klasse).
nach oben |
zurück